Welche Ausrüstung eurer Reise nach Norwegen nicht fehlen darf, hängt stark von vielen Dingen ab: Zu welcher Jahreszeit reist ihr? Welche Aktivitäten habt ihr in Norwegen geplant? Seid ihr auf dem Land in der Natur unterwegs oder macht ihr eine Städtereise?
Deswegen gibt es hier im Norwegen Blog eine eigene Rubrik für Ausrüstung – dort findet ihr (bald) auch komplette Packlisten für jede Jahreszeit und jede Aktivität.
Es gibt aber ein paar Dinge, die meiner Meinung nach bei jeder Norwegen-Reise in den Koffer oder in den Rucksack gehören. Dinge, auf die man auf keinen Fall verzichten kann.
5 Dinge, die man in Norwegen dabei haben sollte
Wichtig: Regenjacke
Dies ist wirklich die Nummer 1 auf der Liste der Dinge, die man in Fjordnorwegen auf jeden Fall dabei haben sollte: Eine vernünftige Regenjacke. In der Küstenregion um Bergen fällt pro Jahr durchschnittlich mehr Regen als irgendwo sonst in Europa (im Schnitt regnet es an 248 Tagen pro Jahr).
Im Grunde sieht es in ganz Westnorwegen kaum anders aus. Kurz gesagt: Auf Regen sollte man in Fjordnorwegen immer vorbereitet sein. Übrigens sollte man auch nicht der Illusion erliegen, dass das im Sommer deutlich anders aussieht: 2017 erlebte Bergen in vier Wochen keinen einzigen Tag ohne Niederschlag – und zwar in den vier Wochen vom 31. Mai bis zum 27. Juni. Ein Rekordjahr zwar, aber trotzdem aussagekräftig.
Ich erzähle das aber nicht, um euch Norwegen als Reiseziel madig zu machen! Es gibt auch in Fjordnorwegen fantastische Sonnentage mit blauem Himmel und 25 Grad – aber die richtigen Erwartungen helfen nun einmal, Enttäuschungen zu vermeiden.
Und damit ihr euch richtig auf eure Reise nach Fjordnorwegen vorbereitet: Packt eine Regenjacke ein. Achtet beim Kauf darauf, dass sie bequem und atmungsaktiv ist – es besteht das Risiko, dass ihr sie viel tragen werdet.
Wer in Norwegen viel in der Natur unterwegs sein möchte, sollte dazu auch eine Regenhose dabei haben. Bei einem reinen Städtetrip freut man sich über einen Schirm.
Hochwertige Ausrüstung gegen Regen gibt’s bei den Bergfreunden.
Mehr Saft: Powerbank
Norwegen ist das Land der Postkartenmotive. Selbst Leute, die sonst nicht viel fotografieren, fangen hier an, wild drauf los zu knipsen. Und das Handy ist auf Reisen ja eh meist auf Dauereinsatz: Googlemaps, Airbnb, der Kontakt nach Hause…
Akkus von Telefon und Kamera machen deshalb auf Reisen deutlich eher schlapp als Zuhause. Und das ja meist genau im falschen Augenblick. Ich habe deshalb meistens eine Powerbank dabei, mit der ich meine Geräte auch unterwegs mit zusätzlichem Saft versorgen kann.
Im Portemonaie habe ich übrigens noch immer eine zusätzliche SD-Speicherkarte dabei. Gerade, wenn ich viele Videos mache, sind meine Karten dann auch schnell mal überfüllt und es gab immer mal wieder Gelegenheiten, zu denen ich mich über ein paar zusätzliche Gigabyte gefreut habe.
Schau zum Beispiel hier nach Powerbanks, Speicherkarten gibt’s hier.
Mehr Ausrüstungstipps für deine Reise nach Norwegen:
→Hier gibt es meine komplette Packliste für Norwegen mit vielen weiteren Ausrüstungstipps.
→Auch wichtig im Land der Kartenzahler: Die richtige Kreditkarte für Norwegen
Wasserfest und bequem: Die richtigen Schuhe
Die falschen Schuhe können einem den Tag versauen. Das gilt besonders auf Reisen und noch mehr in Norwegen! Denn egal, wo genau an den Fjorden ihr reist – ihr werdet viel zu Fuß unterwegs sein.
Für viele Sehenswürdigkeiten und Highlights muss man zumindest kurze Stücke wandern. Aber auch bei Städtereisen wundere ich mich immer wieder darüber, wie viele Kilometer ich an einem Tag so abgehe.
Ich habe meist ein Paar Allrounder dabei, die für jede Aktivität zu gebrauchen sind. Diese Schuhe sollten zumindest einigermaßen wasserdicht sein und eine gute Dämpfung haben. Nach meinen langen Absätzen über Regenklamotten spare ich mir und euch hier jetzt mal die Erklärung, wieso “wasserdicht” in Norwegen ein wichtiger Faktor ist.
Warum eine gut gedämpfte Sohle sinnvoll ist, merkt man spätestens am Abend eines aktiven Urlaubstages in Schuhen mit flacher Sohle: Im besten Fall schmerzen nur die Füße, im schlechten Fall auch die Knie und Gelenke.
Mein aktuelle Allrounder-Paar ist der Observe GT Surround von Haglöfs. Mit dem kann man auch mal kurze Wanderungen ohne viel Gepäck angehen und man ist problemlos den ganzen Tag über in ihnen unterwegs – auch auf hartem Asphalt. Natürlich tut es auch jedes vergleichbare Modell – ich schaue nach solchen Schuhen meist zuerst bei den Bergfreunden.
Wenn ihr ausgedehnte Wanderungen unternehmen wollt, braucht natürlich richtige Wanderschuhe, die höher und stabiler sind. Ich werde dazu demnächst in einem Artikel näher eingehen.
Kommunizieren: Norwegisch-Reisewörterbuch
Norweger sprechen ein hervorragendes Englisch – und die meisten sogar sehr gerne. Verständigung sollte also in Norwegen in der Regeln kein Problem sein. Trotzdem finde ich bei jedem Reiseland, dass man sich zumindest ein bisschen mit der Sprache vertraut machen sollte.
Wenn man nicht gleich einen ganzen Sprachkurs machen will, ist der beste Weg dafür, ein Reisewörterbuch dabei zu haben. Darin werden jede Menge gängiger Redewendungen von Deutsch nach Norwegisch übersetzt. Phrasen, die man bei jeder Reise brauchen kann: “Hallo” und “dankeschön” oder “Wo geht es zum Bahnhof” und “Einen Kaffee, bitte”.
Selbst, wenn man die Antwort nicht versteht, wird sich jeder Norweger über euren Versuch sehr freuen! Das kann dann schnell mal der Einstieg in ein längeres Gespräch sein und einem zu einem Kontakt unter den “Locals” verhelfen. Wenn man nichts mehr versteht, hilft übrigens meist der Satz: “Snakker du engelsk?” – Sprichst du englisch?
Wer kein Englisch spricht, sollte über ein “Ohne-Wörter-Buch” nachdenken. Das bildet unzählige Symbole und Bilder ab, so dass man sich mittels Zeigen verständlich machen kann. Das funktioniert erstaunlich gut und da es komplett ohne Sprache auskommt klappt es natürlich in jedem Land – auch außerhalb Norwegens.
Warm bleiben: Merinounterwäsche
Einmal muss ich noch auf das norwegische Wetter zu sprechen kommen. Das Wetter in Norwegen kann sehr stark schwanken – von Stunde zu Stunde und von Ort zu Ort.
Morgens sieht es nach tollem Wetter mit viel Sonne aus und nachmittags wütet ein Sturm. Am Ferienhaus regnet es in Strömen, aber nach 40 Minuten Autofahrt ist das Wetter traumhaft.
Beides ist absolut keine Seltenheit! Im Gegenteil: In der nächsten Stadt von dem Fjorddorf, in dem ich lebe, ist es oft fünf oder gar zehn Grad kälter oder wärmer als hier…
Man hat hier in Norwegen einfach sehr schnell mal einige hundert Höhenmeter Unterschied, die sich temperaturmäßig stark bemerkbar machen. Regenwolken ziehen von der See zwischen zwei Bergrücken in den einen Fjord, während gleichzeitig der Nachbarfjord blauen Himmel hat.
Deshalb gilt in Norwegen noch mehr als anderswo: Bei der Kleidung gilt das Zwiebelprinzip. Die Klamotten müssen Schicht für Schicht angezogen werden – so dass man sie auch Schicht für Schicht wieder ausziehen kann.
Die unterste Schicht besteht, im Sommer und im Winter, am besten aus Merinowolle. Merinowoll ist zwar sehr teuer, hat aber eine Menge wichtiger Vorteile: Sie wärmt gut, ist atmungsaktiv und fängt erst extrem spät an, zu riechen.
Mich überrascht es echt immer wieder, dass ein Merinoshirt selbst nach der dritten Wanderung ohne Waschen halbwegs geruchsneutral ist – kein Vergleich zu den Plastikshirts von Nike und Adidas!
Ein weiterer Vorteil ist, dass Merinowolle nicht kratzt und einfach saubequem ist. Nicht selten finden meine Freundin und ich uns an einem Sonntagabend zum Gammeln auf der Couch komplett in Merinowäsche wieder…
Für gute Merinounterwäsche schaut ihr am besten hier.
Was darf auf eurem Norwegentrip nicht fehlen? Worauf wollt ihr im Urlaub auf keinen Fall verzichten? Teilt es mit der Community – in den Kommentaren!