Nicht-Norwegern kommt Haugesund nicht unbedingt als erstes in den Kopf, wenn sie an Hafenstädte an den norwegischen Fjorden denken. Bergen, Stavanger und Ålesund sind einfach alle noch eine Nummer größer und als Reiseziele international bekannter.
Für die Norweger selber ist Haugesund aber ein außergewöhnlicher und wichtiger Ort. Heimatsort der norwegischen Wikinger und das große Zentrum der Macht zu der Zeit, als der norwegische Staat noch in seinen Kinderschuhen steckte.
Die norwegische Geschichte, die sich in Haugesund abspielte, ist aber nur ein Grund dafür, warum es hier viel zu sehen ist. Ein Anderer ist die Lage der Stadt an der südlichen Fjordküste: Der Boknafjorden im Süden, im Norden der Eingang zum berühmten Hardangerfjord – und in der Nordsee im Westen jede Menge idyllischer Inseln.
Sehenswürdigkeiten gibt es also genug in Haugesund – dies sind die fünf größten Highlights, die man hier gesehen haben sollte!
Haugesund Reiseführer: Die 5 größten Sehenswürdigkeiten
Haraldshaugen: Das Grab des ersten Wikingerkönigs
Ein riesiges Monument stellten die Norweger zum tausendjährigen Geburtstag ihres Landes nicht weit des Stadtzentrums von Haugesund auf. Sie widmeten es dem ersten König Norwegens, der hier an dieser Stelle begraben worden sein soll – Harald Schönhaar.
Haraldshaugen ist das Reichsmonument Norwegens, weshalb es für viele Norweger Ehrensache ist, hier zumindest einmal im Leben vorbei zu schauen. Während man zwischen den Kultsteinen auf dem Grabhügel steht und auf die Nordsee hinausblickt, fühlt man sich fast ein bisschen in die Zeit der Wikinger zurück versetzt.
Eine schöne Perspektive auf das Monument hat man vom Hügel Krosshaugen einige Meter entfernt. Auf dessen Gipfel steht ein altes Steinkreuz, das an die Christianisierung Norwegens erinnert.
Unterhalb der beiden Hügel liegt ein Campingplatz, an dem es auch ein kleines Cafe gibt. Außerdem führt ein Wanderweg entlang des Haraldhaugen, über den man sehr schön an der Küste entlang spazieren kann.
Die Traumstrände von Karmøy
Karmøy ist eigentlich eine Insel direkt vor der Küste von Haugesund, aber zwei Brücken verbinden sie mit dem Festland, so dass sie sehr gut erreichbar ist.
Der Großteil der Küstenlinie Karmøys ist felsig und nur schwierig zugänglich. Aber vor allem auf der Westseite der Insel wird die Felsküste immer wieder von weißen und goldgelben Sandstränden unterbrochen.
Mit dem türkis und hellblau schimmernden Wasser und den saftig grünen Wiesen im Hinterland könnte man hier fast denken, in der Karibik gelandet zu sein. Nur die Schafe auf den Wiesen erinnern daran, dass wir uns im Westen Norwegens befinden.
Trotzdem erreichen die Strände von Karmøy im Sommer immer wieder Badetemperaturen. Besonders schön zum Baden und auch für Familien optimal ist der Strand Åkrasanden in der Nähe des Örtchens Åkrahavn.
An der Seeseite der Insel freuen sich fast ganzjährig Wind- und Kitesurfer über den konstanten Wind. Ein Geheimtipp für Wellenreiter ist der Strand Sandvesanden. Hier rollt ein wunderschöner Surferswell auf den Strand.
Übrigens gibt es auf Karmøy auch außer den Stränden viel zu entdecken. Wenn du ein bisschen Zeit in Haugesund hast, dann schaue dir auch meinen Beitrag mit mehr Sehenswürdigkeiten auf Karmøy an!
Mehr Tipps für deine Reise:
Hier findest du mehr Empfehlungen und Tipps für Haugesund und Umgebung.
Auch vor Haugesunds Küste liegen eine Menge Inseln – jede einzelne eine kleine Welt für sich! Hier findest du meine Erlebnisse und Tipps zu den Inseln Fjordnorwegens.
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Hilft auch gerne bei der Planung: Die Tourist Information Haugesund.
Indre Kai – die Hafenpromenade in der City
Der Treffpunkt für Haugesunder ist die Hafenpromenade am Smedasund mitten in der Stadt. Eigentlich ist es der “Indre Kai” – der Volksmund nennt die Promenade aber einfach “Kaia” – der Kai.
Hier kann man am gegenüberliegenden Ufer noch Fischern und Handwerkern bei der Arbeit zusehen. Auf beiden Seiten machen hier auch Schiffe noch fest. Währenddessen genießt man in einem der Cafes am Kaia seinen Kaffee oder sein Bier. Oder man probiert in einem der Restaurants ein klassisch norwegisches Gericht.
In Haugesund kommt dafür vor allem Hering in Frage. Haugesund ist die norwegische Heringshauptstadt und der Fisch steht in allen möglichen Variationen auf fast allen Speisekarten der Stadt. Währenddessen genießt man dann auch noch den Ausblick auf die Risøy Brücke, einem der Wahrzeichen Haugesunds. Über diese Brücke gelangt man übrigens auch zum Fähranleger zur Streetart-Insel Utsira.
Haraldsgata – Sehenswürdigkeiten an jeder Straßenecke
Die Haraldsgata ist die Hauptstraße in Haugesunds Zentrum und perfekt, um bei einem ersten City-Bummel erste Eindrücke von Haugesund aufzusaugen. Angepriesen als Sehenswürdigkeit wird die Haraldsgata als “längste Fußgängerzone Norwegens”.
Auch wenn ich nicht glaube, dass so ein Superlativ einen echten Wert darstellt: Durch die Haraldsgata sollte man schon mal spaziert sein, wenn man für mehrere Tage in Haugesund ist.
Neben einer riesigen Menge an Cafes, Restaurants und Geschäften, die Shoppingfans wirklich glücklich machen sollten, gibt es entlang der Fußgängerstraße auch einige Sehenswürdigkeiten.
Ein Highlight ist zum Beispiel das rosafarbene Rathaus von Haugesund, dass in einer Nebenstraße der Haraldsgata liegt und als schönstes Rathaus Norwegens gilt. Ebenso in einer Seitenstraße steht die Vår Frelsers Kirche (“Unser-Erlöser-Kirche”) – ein sehenswerter Backsteinbau aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Direkt um die Ecke der Kirche kann man im Karmsund Folkemuseum die Geschichte Haugesunds erleben: Die Ausstellungen handeln vor allem um Seefahrt, Landwirtschaft und Fischerei.
Wenn man auf der Haraldsgata kann man übrigens gleichzeitig auch den Indre Kai “abhaken” – die Promenade ist eine Parallelstraße zur Haraldsgata.
Die Wikinger von Avaldsnes
Die kleine Insel Bukkøy ist auf dem Landweg nur über eine Fußgängerbrücke zu erreichen, denn hier ist die Zeit stehengeblieben: Bukkøy befindet sich wie schon vor über 1000 Jahren fest in der Hand der Wikinger.
Zu Ausländern sind sie aber heutzutage deutlich freundlicher als zu den Hochzeiten ihrer Kultur. Die Wikinger laden Touristen zu sich nach Hause ein!
Der Wikingerhof Avaldsnes gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Haugesund. In dem kleinen Dörfchen warten mehrere Langhäuser, ein Wikingergarten und verschiedenste Werkzeuge, Waffen und Musikinstrumente darauf, von Wikingerfans bestaunt und ausprobiert zu werden. Im Sommer führen echte Wikinger durch das Dorf und nehmen einen mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Auf der anderen Seite der Fußgängerbrücke befinden sich mit der Sankt-Olav-Kirche und dem Historischen Museum „Nordvegencenter“ gleich zwei weitere der größten Sehenswürdigkeiten in Haugesund.
Für mehr Infos kannst du dir meinen Reisebericht aus dem Wikingerdorf Avaldsnes anschauen.
1 Kommentar
Guten Morgen.
Schön und informativ geschrieben, macht neugierig.
Wir sind zur Zeit noch in Feda aber heute geht es noch in Richtung Stavanger und dann weiter nach“ Fosen „.
Denke das wir von dort einen guten Ausgangspunkt haben dieses tolle Land weiter zu erkunden.
Alles Gute und danke für die Tipps.
Falk