Beim Koffer Packen für die Norwegen-Reise stehen wir alle vor den gleichen Fragen und Problemen: Welche kleinen und großen Ausrüstungsgegenstände sollte ich mir noch vor der Reise besorgen? Was sollte ich auf keinen Fall vergessen?
Und worauf kann ich verzichten – schließlich will man unterwegs ja auch kein unnützes Zeug mit sich herumschleppen.
Schließlich braucht man in Norwegen schon ein bisschen mehr Ausrüstung, als das in vielen anderen, klassischen Reisezielen der Fall ist. Denn im Gegensatz zu Südspanien oder den griechischen Inseln kann man sich in Norwegen eigentlich nie auf Flipflop-Wetter verlassen.
Der Wetter-Schutz spielt also eine große Rolle beim Packen für Norwegen. Ich rate hier auch echt dazu, im Zweifel eher mehr als weniger einzupacken – auch, wenn ich eigentlich ein großer Fan davon bin, leicht zu packen.
Aber wer während seiner Reise friert oder immer wieder damit beschäftigt ist, nasse Klamotten zu trocknen, wird es schwerer haben, auf seine Kosten zu kommen.
Dazu kommt, dass es in Norwegen auch oft eher unpraktisch ist, sich fehlende Sachen einfach dazuzukaufen: Oft ist die nächste Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten stundenlang entfernt und dann sind die meisten Produkte in Norwegen auch noch teurer als in Deutschland.
Damit ihr euch solche Extra-Ausgaben im sowieso schon recht teuren Reiseland Norwegen sparen könnt, habe ich auch extra-lang an dieser Packliste gearbeitet. Herausgekommen ist eine – wie ich finde – komplette Norwegen Packliste, auf der wirklich alles steht, was ihr bei eurem Urlaub in Norwegen braucht.
Einzige Einschränkung: Auf dieser Packliste stehen die Dinge, die man für jeden Norwegen-Trip einpacken sollte. Wer spezielle Aktivitäten in Fjordnorwegen erleben will – zum Beispiel einen reinen Camping-, Angel- oder Wanderurlaub plant, muss natürlich auch an andere Ausrüstungsgegenstände denken.
Die Anfänge solcher, spezialisierten Packlisten schlummern schon auf meiner Festplatte, sind aber noch nicht so komplett, dass ich damit zufrieden bin. Sobald es soweit ist, werde ich sie hier verlinken.
Eine Bitte noch, bevor die Liste losgeht: Ich möchte diese Packliste wirklich komplett haben, ohne Unnütze Dinge aufzulisten. Wenn euch etwas fehlt, oder euch Dinge auffallen, die nicht wirklich nötig sind: Gebt doch unten in den Kommentaren kurz Bescheid!
Übrigens: Hier könnt ihr euch die Checkliste als PDF herunterladen – ohne meine Kommentare als einfache Checkliste zum Ausdrucken und Abhaken.
Die komplette Norwegen Packliste für deine Reise:
Inspiration, Planung und Vorbereitung
Reiseführer – Es gibt massig Reiseführer für Norwegen, die einander im Großen und Ganzen stark ähneln. Für welchen man sich genau entscheidet, ist letztendlich Geschmacksache. Hier gibt es einen guten Überblick.
Wanderführer – In vielen Reiseführern sind auch einige, bekannte Wanderrouten beschrieben. Wer mehr Auswahl möchte, sollte sich einen Wanderführer besorgen. Denn Wandern gehen sollte man in Norwegen auf jeden Fall!
Sprachführer – Die meisten Norweger sprechen ein echt gutes Englisch – ganz zwingend ist ein Sprachführer also eher nicht. Ich finde aber, dass es auch ein bisschen zum guten Ton gehört (und von Respekt zeugt), sich zumindest ein bisschen mit der Sprache seines Reiselandes zu beschäftigen. Außerdem sind ein paar Brocken Norwegisch auch eine sehr einfache Möglichkeit, sich vor Ort Freunde zu machen!
Ohne-Wörter-Buch – Eine schöne Anschaffung, die sich weltweit in jedem Reiseland benutzen lässt: Mit Hilfe von Bildern und Symbolen kann man sich erstaunlich gut verständlich machen – selbst dann, wenn man kein Wort Norwegisch oder Englisch spricht.
Kleidung
- Unterhosen
- Socken
- BHs
- T-Shirts
- langärmeliges Shirt oder Hemd
- Pullover
Hose – Eine sehr verbreitete Fehleinschätzung vieler unerfahrener Wanderer lautet: Für eine kurze Wanderung tut’s auch eine Jeans. Wer dann einmal einen halben Tag in Jeans gewandert ist, kommt aus dem Ärgern nicht mehr heraus: Das scheuert! Deswegen empfehle ich wirklich bei jeder Norwegen-Reise, eine Trekkinghose oder zumindest eine Stoffhose dabei zu haben.
Softshelljacke – Bequem, winddicht und wasserabweisend – so sieht eine gute Allroundjacke aus.
Fleecejacke oder -pulli – Zumindest abends wird es auch im Hochsommer in Norwegen frisch und man wünscht sich was zum Überziehen.
Regenjacke – Gerade in Fjordnorwegen muss man sich über das ganze Jahr auf Regen einstellen. Zumindest eine leichte Regenjacke gehört dabei auf jeden Fall ins Norwegen-Gepäck.
Regenhose – Vielleicht kann man bei einem reinen Städtetrip darauf verzichten. Sobald man allerdings plant, auch mal einen Tag in der Natur unterwegs zu sein, gibt’s nicht immer ein Cafe, in das man sich bei einem Schauer zurückziehen kann. Eine Regenhose kann in dem Fall den restlichen Tag retten!
Schuhe – Ich habe eigentlich auf jeder Reise ein Paar flache und leichte Laufschuhe mit Goretex dabei (im Moment diese hier) und trage sie meist täglich. Zwar sind sie nicht so cool wie stylische Sneaker, aber auf Reisen bin ich meist den ganzen Tag auf den Beinen – da freue ich mich selbst bei leichten Aktivitäten wie einem Stadtrundgang über eine gute Dämpfung.
Die Sneaker habe ich nur auf Städtetrips dabei und trage sie auch da meist nur abends beim Ausgehen.
Zusätzlich habe ich auch noch ein weiteres Paar richtiger Wanderschuhe dabei – in Norwegen ist das Terrain sehr oft entweder schlammig oder felsig, so dass man auf guten Grip angewiesen ist.
Kamera und Technik
Smartphone – Auch, wenn uns allen mal eine Auszeit gut täte – auf Reisen ist so ein Telefon mit Internetverbindung schon viel wert.
Kamera
Norwegen ist ein Paradies für Fotoliebhaber. An jeder Ecke lauert hier das nächste Postkartenmotiv – da werden selbst Fotomuffel zu Dauerknipsern! Deshalb sind die Akkus von Smartphone und Kamera oft schneller leer, als gewohnt – und die Speicherkarten eher voll als gedacht. Deshalb:
Ladegeräte – für alle Geräte!
Powerbank – für eine Portion Extra-Saft zwischendurch.
Speicherkarten – als Reserve
Gorillapod – leichtes Universalstativ, zum Beispiel für Nachtaufnahmen (und Nordlichter!)
Kopfhörer – In Flugzeugen, in Bussen und Bahnen höre ich gerne Musik und Podcasts. Besonders gut gegen nervige Umgebungsgeräsche (schreiende Babys…) sind Noise-Cancelling-Kopfhörer.
Ebookreader – Ich habe meine Reiseführer und meine meisten Bücher mittlerweile als eBook auf dem Kindle dabei. Das spart einfach eine Menge Gewicht – vor allem für Vielleser wie mich (zumindest im Urlaub) sinnvoll!
Geld und Dokumente
Personalausweis – Der reicht für EU-Bürger in der Regel zur Einreise nach Norwegen.
Reisepass – Den habe ich als Sicherheit dabei, wenn ich zwischen Deutschland und Norwegen unterwegs bin. Vielleicht mache ich das aber auch nur, weil es sich dann so schön nach Auslandsreise anfühlt.
EC-Karte – In der Regel funktionieren deutsche EC-Karten in Norwegen sowohl zum Bezahlen, als auch zum Geld abheben.
Kreditkarte – Manchmal kommt es in Norwegen vor, dass EC-Karten nicht genommen werden. Dann läufts aber meistens mit VISA oder Mastercard. Unentbehrlich zum Auto Mieten. Hier gibt es Empfehlungen für die besten Kreditkarten in Norwegen.
Krankenkassenkarte – beziehungsweise die Unterlagen für die Auslandskrankenversicherung.
Flugtickets – Ich habe immer eTickets auf meinem Handy dabei und mache mir zur Sicherheit Screenshots davon, falls das Internet streiken sollte. Wichtig, wenn man ohne Papiertickets reist: Unbedingt dafür sorgen, dass der Akku aushält! Allein dafür lohnt sich die Powerbank…
Hygiene und Reiseapotheke
Zahnbürste
Zahnpasta
Shampoo – ich reise oft nur mit Handgepäck und bringe dann Probierpackungen mit, weil ich ja die 100-Milliliter-Grenze nicht überschreiten darf. Wenn man so was nicht zur Hand hat, kann man so kleine Fläschchen auch kaufen.
Duschgel
Handtuch – Wegen Gewicht und Packmaß, aber vor allem, weil es so schnell trocknet, reise ich grundsätzlich mit meinem Reisehandtuch. Wer in Norwegen nur in Hotels und Ferienwohnungen wohnt, kann natürlich auf ein Handtuch verzichten. Bei Übernachtungen in Hostels und auf Campingplätzen darf man sich aber nicht darauf verlassen, dass dort Handtücher auf einen warten!
Paracetamol – Hoffentlich braucht man es nicht.
Ohropax – Flug- und Busreisen, Wanderhütten, Hostels – meine Ohropax habe ich beim Reisen immer direkt bei mir in der Jackentasche. Es gibt immer wieder Situationen, in denen ich mich darüber freue!
Erste-Hilfe-Set – Nimmt man im besten Fall auch ungeöffnet wieder mit nach Hause.
Flip-Flops – oder eben Badelatschen. Entweder für die Hosteldusche oder für den Wellnessbereich im Hotel. Und vielleicht sogar für den Strandspaziergang im Sommer!
Badezeug – Für Wellnessfans oder für hartgesottene Fjordschwimmer.
Weitere Ausrüstung
Taschenmesser/Multitool – Egal, ob beim Angeln, Radfahren oder in der Wanderhütte – Gelegenheiten für ein Universalwerkzeug gibt es echt immer! (Aber nicht vergessen: Darf nicht im Handgepäck mitreisen!)
Rucksack/ Duffelbag/ Koffer
Regenhülle für den Rucksack
Daypack – Ein Tagesrucksack für Touren und Ausflüge
Wasserdichte Beutel – Für Handy, Kamera und Wertsachen, wenn man draußen unterwegs ist.
Zahlenschloss – für Rucksack oder Koffer.
Wasserflasche – Leitungswasser ist überall in Norwegen gesund und so lecker, dass man stilles Wasser in norwegischen Supermärkten meist vergeblich sucht. Sich Wasser für den Tag abzufüllen spart außerdem richtig Geld!
Regenschirm – Für diejenigen, die auf ihrer Städtereise auf eine Regenhose verzichten.
Packen für Norwegen im Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Je nach Reisezeit muss man natürlich unterschiedliche Dinge einpacken. Ich habe im folgenden versucht, Ausrüstung nach Jahreszeiten aufzulisten. Bitte beachtet dabei, dass die Monatsangaben schwanken können. Reist ihr also beispielsweise Anfang März nach Norwegen, zählt das hier zum Frühling – ihr solltet dann aber auch mal einen Blick auf die Winter-Packliste werfen.
Außerdem müsst ihr beachten, dass das Klima in Norwegen auch regional sehr unterschiedlich ist. Faustregeln sind hier: Je nördlicher man unterwegs ist, desto kälter ist es. Und: Im Osten ist das Klima sehr viel kontinentaler als im Westen. Das heißt: Es ist im Ostteil des Landes trockener als im Westen, im Sommer wärmer und im Winter kälter.
Die Extras für die Winterpackliste:
(Winter in Norwegen: Grob von Dezember bis Februar, kann auch deutlich länger sein!)
Ein Winterurlaub in Norwegen verlängert die Packliste etwas und der Grund liegt auf der Hand: Es wird kalt hier oben! Und nicht nur das: Besonders an der Küste in Fjordnorwegen sind die Winterstürme berüchtigt – zwei bis drei von ihnen fegen jeden Winter über Fjell und Fjord. Zur Winter-Ausrüstung gehören deshalb:
Skijacke – Obwohl ich ganz im Westen Norwegens lebe, wo die Winter noch relativ mild sind, bin ich in dieser Jahreszeit meist in Skiklamotten unterwegs, wenn ich länger draußen bin. Auch abseits der Piste.
Wollunterwäsche – Die Norweger schwören auf lange Unterwäsche aus Merinowolle. Ich musste das erst lernen und dachte zu Beginn, auch mit meinen langen Unterhosen aus Kunstfaser klarzukommen. Schließlich ist Merino doch ganz schön teuer.
Mittlerweile habe ich aber komplett auf Wolle umgestellt – sie ist atmungsaktiv und fühlt sich auch dann nicht klamm an, wenn sie vom Schweiß feucht wird. Dazu hält sie wirklich richtig warm und ist dazu noch superbequem. Es gibt meiner Meinung nach wirklich nichts besseres als unterste Kleidungsschicht.
Handschuhe – gut gefüttert und wasserdicht.
Mütze
Buff – finde ich praktischer als Schals.
Sonnenbrille – Gerade zum Autofahren: Die Sonne steht im Winter in Norwegen sehr tief am Himmel, weshalb die Sonne sehr stark blenden kann. Ist man im Schnee unterwegs, droht außerdem Schneeblindheit!
Norwegen im Frühling – das muss mit:
(Frühling in Norwegen: meist zwischen März und Mai)
Wichtig zu wissen: Während es in den Gegenden im Südwesten Norwegens oft schon Anfang März richtig frühlingshaft wird, ist der Winter oben in den Bergen und im Norden des Landes oft erst im Mai vorbei.
Die Packliste für den Frühling sollte man also, je nach Reiseziel und Reisezeit, mit der Winter- oder Sommerliste kombinieren.
Wollunterwäsche – Auch, wenn die Krokusse und Narzissen schon blühen, wird es häufig gerade nachts noch bis in den frühen Sommer hinein bitter kalt. Warum die Norweger (und ich!) auf Wollunterwäsche stehen, habe ich oben glaube ich genug erklärt.
Mütze
Sonnenbrille – Gerade im Winter und im Frühling ist die Ozonschicht über Norwegen relativ dünn – schützt euch!
Kopfbedeckung gegen Sonne – Ich habe das im Frühling echt schon oft erlebt: Es ist noch recht frisch und die Sonne fühlt sich noch nicht sehr kräftig an. Nach ein paar Stunden draußen merkt man dann aber, wie viel Power sie doch schon hat. Deshalb auf keinen Fall ein Cappie vergessen!
Norwegen im Sommer – das gehört in den Rucksack:
(Sommer in Norwegen: Etwa von Juni bis August)
In der Sommer-Packliste spielt vor allem der Schutz vor der Sonne, die jetzt fast ununterbrochen am Himmel steht, eine Rolle. Außerdem: Mücken!
Schlafmaske – Bei mir, mitten in Fjordnorwegen, scheint die Sonne Ende Juni etwa 20 Stunden am Tag, dazwischen dämmert es eher, als dass es richtig dunkel wird. Nervig wird dass, wenn man sein Schlafzimmer nicht richtig abdunkeln kann (wie in den meisten Hotels, Hotels, Ferienwohnungen und bei mir Zuhause). Deshalb schlafe ich zwischen Mai und Juli mit meiner Schlafmaske.
Sonnenbrille
Kopfbedeckung
Sonnencreme
Mückenspray – Hier ist überall Wasser, die Mücken lieben das und nerven deshalb in den Sommermonaten wohl jeden in Norwegen.
Kurze Hose/ Shorts
Die Extras für die Herbst-Packliste:
(Herbst in Norwegen: Ungefähr von September bis November)
Für den Herbst gilt dasselbe wie für den Frühling – nur umgekehrt. Während der Oktober hier bei mir in West-Norwegen immer mal wieder ein paar schöne Altweibersommertage bereit hält, herrscht in den Bergen und im Norden schon wieder tiefster Winter.
Mütze
Sonnenbrille
Bitte dikutieren: Welche Ausrüstungsgegenstände habe ich vergessen? Und was steht auf der Liste, das kein Mensch braucht? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!
2 Kommentare
Moin moin aus dem Norden Deutschlands,
Dankbar habe ich deine Berichte und Listen gelesen, gar verschlungen und fühle mich nun bestens für meine erste Reise nach Norwegen gewidmet.
Auf zu neuen Ufern – und rein ins Abenteuer 😉
Mit den besten Wünschen und Grüßen! M.
Schönen guten Morgen,
Herzlichen Dank für Ihre tolle Seite.
Sie hat mir beim Packen für unsere Norwegenfahrt im Dezember sehr geholfen.
Eine Wärmeflasche oder Taschenwärmer für das Übernachten in Hütten wäre sinnvoll.
Generell eine Zusätzliche Packliste für Leute die in den Hütten vom Norwegischen Wanderverein im Winter übernachten wollen ( DNT )
Schlafsack, Bettwäsche, Esbitkocher, Gaskocher, Isoflasche…
Herzliche Grüße aus den westlichen Wäldern
Wolfgang Bauer