Ich versuche ja auf diesen Seiten eigentlich, euch einen Norwegenurlaub schmackhaft zu machen. Aber heute will ich – ausnahmsweise mal – völlig schonungslos offen und ehrlich sein. Fahrt bloß nicht an die Fjorde!
1. Es fängt schon mit dem Wetter an. Eigentlich ist hier immer alles grau in grau. Das ganze Jahr über.
2. Im Winter ist es in Norwegen fast die ganze Zeit dunkel. Für mehrere Monate!
3. Aber zu der Zeit gibt’s hier sowieso rein gar nichts zu tun.
4. Das Tempolimit liegt bei 80km/h. Einen Roadtrip kann man also schonmal knicken.
5. Auf vielen Strecken gibt es noch nicht einmal richtige Straßen.
6. Selbst in den “Städten” ist nichts los. Kultur? Fehlanzeige.
7. Stavanger ist die Hauptstadt des Öls. Also: Industrie und Anzugträger, that’s it.
8. Bergen: Regen, Regen, Regen.
9. Und Ålesund hat nicht einmal ein Umland, in das man fahren könnte.
10. Die paar Sehenswürdigkeiten, die es gibt, sind komplett überlaufen.
11. Obwohl sie eigentlich gar nichts Außergewöhnliches zu bieten haben.
12. Einfach komplett überschätzt.
13. Und überall diese Holzhäuser. Soll das bisschen Farbe etwa kreativ sein?
14. Architekturmäßig ist das Land einfach in der Vergangenheit stehen geblieben.
15. Vielleicht ist Fjordnorwegen auch einfach mehr was für Rentner.
16. Für Kinder gibt’s hier auf jeden Fall nichts zu tun.
17. Und überhaupt: So ein Fjord ist doch nichts weiter als eine ganz normale Bucht.
18. Die meisten Berge in Norwegen sind gerade einmal 1000 Meter hoch – wer will da schon wandern?
19. Nicht einmal eine eigene Geschichte hat das Land.
20. Und dann erst die Bewohner. Einfach komplett unterkühlt.
21. Toll, man darf fast überall sein Zelt aufschlagen. Aber wer will das schon?
22. Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln… wer in Fjordnorwegen was leckeres zu Essen sucht, steht komplett auf verlorenem Posten.
23. Bleib einfach dort, wo du bist. Hier gibt es überhaupt nichts zu sehen.
Warum würdest du niemals nach Norwegen reisen?
5 Kommentare
Also ich finde den technischen Fortschritt und die Gelassenheit der Menschen ja ganz schlimm.
Und überall so viel Natur…näääää, was soll man denn da. Langweilig!
Pssssttt… tolle Fotos 🙂
Volle Zustimmung 😉
Aber den Preikestolen mal so leer zu erleben, ist dann in der Tat schon wirklich sehr viel Glück… oder man muss extrem früh dort sein. Bei uns sah es leider völlig anderes aus: https://one-million-places.com/reiseberichte/europa/norwegen/stavanger-preikestolen
Viele Grüße
Michael & Sandra
Bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und hab ein bisschen gestöbert. Bin vor zwei Wochen aus meinem Urlaub im hohen Norden inklusive Norwegen zurückgekommen, weil ich’s mal ausprobieren wollte, und ganz ehrlich…die Landschaft ist überwältigend, aber, wie ich finde, unheimlich erdrückend. 🙁 Ich glaube, zwei Wochen nur in den Fjorden…uäääh, nee, da würde ich Beklemmungen kriegen. Aber trotzdem toll, dass jemand diese, zugegebenermaßen einmalige, Gegend so ausführlich beschreibt und lebt.
Bin seit nunmehr über 30 Jahren regelmäßig auch in Norwegen. Es hat sich in dieser Zeit doch einiges verändert, gerade was das Überlaufensein betrifft. Was waren doch Dalsnibba/Geiranger, Besseggen/Gjende, Spiterstulen, Preikestolen und andere seinerzeit noch für ruhige und beschauliche Orte… In der Saison ist heute der Besseggen ein Ameisenhaufen, direkt im Ort Geiranger fühlt es sich an wie auf einem orientalischen Basar. (Oder versuch mal, im Sommer auf den Lofoten noch einen freien Zeltplatz zu finden…) Während die Touristen natürlich ordentlich Geld ins Land spülen (nicht nur durch die immer wieder exorbitand gestiegenen Gebühren für alles mögliche), sind die Erscheinungen in der Infrastruktur schon grenzwertig (verstopfte Straßen, Kreuzfahrt-Abgas-verhangene Fjordtäler und so manches andere). So hat alles immer zwei Seiten. – Da wird das Erkunden von „geheimen“ Orten in der Nähe oder etwas abseits der großen Sehenswürdigkeiten für´s Zelt (eventuell auch das Auto) und die nötige Ruhe regelrecht zum Sport…
… inzwischen dürfte es ja an den genannten Orten etwas geruhsamer zugehen – mal abgesehen von den Norwegern, die jetzt mehr im eigenen Land Ferien machen (um nicht bei der Rückkehr aus dem Ausland – sogar aus dem Nachbarland Schweden – in ein selbst zu bezahlendes Quarantänehotel zu müssen). Schade eigentlich, so bleibt uns zunächst „nur“ die schwedische Natur und der seit fast zwei Jahren ausbleibende Besuch unseres in Norwegen wohnenden Sohnes als auch ein Treffen dort oder „nebenan“. Ein leidiges und vielseitiges Thema.